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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 14

1911 - Trier : Lintz
14 Deutschland. links die Glatzer Neiße, die Katzbach, der Bober und die Görlitzer Neiße, rechts die Kloduitz, Malapaue, Bartsch und Warthe (mit der Obra und Netze). Der östlichste Teil des Norddeutschen Tieflandes wird durch die Weichsel, den Pregel und die Memel entwässert. Die Weichsel, die links die Brahe aufnimmt, tritt als stattlicher Strom in das deutsche Gebiet ein, und die Memel gehört diesem nur mit dem untersten Laufe an. Der Pregel kann nur als Küstenfluß gelten; er nimmt links die Alle auf. Mündung und Mllndungsform. Während die Donan den weiten Weg zum Schwarzen Meere suchen muß, münden Rhein, Ems, Weser und Elbe in die Nordsee, Oder, Weichsel, Pregel und Memel iu die Ostsee. Die Form der Mündung ist sehr verschieden. Der Rhein bildet auf holländischem Boden ein großes Delta. Ebenso bilden Weichsel und Memel ein Delta, die Weichsel, indem sie die Nogat entsendet, die Memel, indem sie sich in Gilge und Ruß teilt. Die Oder mündet in das Stettiner Haff, nachdem sie sich ebenfalls vorher geteilt hat. Die Inseln Ilsedom und Wollin sperren ihre Mündung und lassen nur die drei schmalen Ausgänge der Peene, Swine und Dievenow frei. Sobald die Oder mit ihrem Schlamme das Stettiner Haff ausgefüllt hat, ist das große Oderdelta fertig. Auch die Nogat und der Pregel, sowie die Memel münden in ein Haff, jene beiden in das Frische, diese in das Kurische Haff. Die Ems, Weser, Elbe und der kleine Küstenflnß Eider haben eine Trichtermündung, die durch die ein- und ausströmende Flut der Nordsee offengehalten wird. Die Mündung des Pregel und des Küstenflüßchens Trave zeigt ebenfalls Trichterform. Seen. Durch ihren Reichtum an Seen zeichnen sich zwei Gebiete Deutschlands aus, der Nordrand der Alpen, also der südliche Teil der Schwäbisch-bayerischen Hochebene, und der Baltische Landrücken. In beiden Gebieten ist der Seenreichtum auf die einstige Vergletscherung zurückzuführen. Der Baltische Landrücken ist so reich an Seen, daß seine einzelnen Teile auch als Seenplatten bezeichnet werden. Von andern Arten von Seen, die in Deutschland vorkommen, seien noch genannt die Kraterseen und die Strandseen.. Die Kraterseen haben sich auf dem Kraterboden erloschener Vulkane gebildet, wie die Maare der Eifel. Die Strandseen haben die gleiche Entstehung wie die Haffe; sie siud also Wasserbecken, die durch die Schlammablagerung einmündender Flüsse und des Meeres vou letztenn

2. Die deutschen Landschaften - S. 370

1896 - Trier : Lintz
370 Die deutschen Landschaften. Xv. Das Tiefland der untern Oder. Die Küste der Ostsee zieht sich von der Kieler Bucht an in vorwiegend östlicher Richtung hin und begrenzt eine Tieflandschaft, durch welche die Oder nach Norden zum Meere abfliesst. Dieses Tiefland der untern Oder schliesst sich also ostwärts an das der untern Elbe an und ist eine Küstenlandschaft der Ost- see. Zum Tiefland der mittlem Elbe und Oder hat es eine nörd- liche Lage. 1. Die Vorführung und Schilderung der natürlichen Landschaft. a. Die Auffassung der einzelnen Gegenstände. aa. Die Bodenerhebungen. Die mecklenburgische Seenplatte. Der Landrücken streicht in westlicher Richtung von der Oder bis zur Elbe hin. Seine durchschnittliche H öhe beträgt im Osten etwa 100 m, im Westen weniger als 50 m. Ihm sind mehrere, ebenfalls von Osten nach Westen gerichtete Höhenzüge aufgesetzt, von denen jedoch nur die mittlem deutlich ausgeprägt sind, während die nördlichen und südlichen durch Flussläufe und Seenflächen in einzelne Hügel- gruppe n geteilt erscheinen. Die höchsten Erhebungen sind die im Osten gelegenen Helpter Berge (179 m). In einigen Landstrichen zeigt der Landrücken ein anmutiges Landschafts- hild. Die überaus zahlreichen Seen, unter denen der Müritz-See der grösste ist, bilden in ihrer waldigen Umrahmung seinen Haupt- schmuck. Es giebt in ihm sogar eine mecklenburgische Schweiz, nämlich die Gegend zwischen dem M a 1 c h i n e r - und Krakower See. Auch die Umgegend des F e 1 d h e r g e s ist von 1 a n d s c h a f 11 i c h e r S c h ö n h e i t. Anderseits fehlt es jedoch auch nicht an grossen Heidegebieten, die nur mit Heidekraut und Kiefergehölz bewachsen sind, wie auch nicht an s u m- pfigen Mooren. In keinem Gebiete Norddeutschlands lassen sich die Spuren der früheren, zweimaligen Vereisung so deutlich erkennen, wie auf der mecklenburgi- schen Seenplatte. Zehn Geschiebestreifen durchziehen das Land und zeigen die Richtung an, der die Gletscher bei ihrem Voranschreiten und Zurück- weichen gefolgt sind. Die pominersche Seenplatte. Oestlich der Oder erhebt sich ein anderer Landrücken von der nämlichen landschaftlichen Erscheinung, die pommer s che Seenplatte, die durchschnittlich 100—200 m hoch gelegen ist und im Turtnberg sogar zu 331 m ansteigt.

3. Die deutschen Landschaften - S. 372

1896 - Trier : Lintz
372 Die deutschen Landschaften. den Landseen der mecklenburgischen Seenplatte hat der Miiritz- See (133 qkm), unter denen der pommerschen der Madüe-See (37 qkm), den grössten Flächeninhalt. Der grösste der Strand- seen, die in langer Reihe längs der hin ter pommer sehen Küste liegen, ist der Leba-See (73 qkm). Das Meer: (lie Ostsee (s. S. 357). Die Ostsee greift in der pommerschen Bucht, von der durch die Inseln Usedom und Wollin das Oder-Haff abgetrennt wird, tief in die Landschaft ein. Von der Odermündung aus er- streckt sich die Küste Vorpommerns in nordwestlicher und die Hinterpommerns in nordöstlicher Richtung hin. Während letztere gar keine Buchtenbildung zeigt, ist erstere ziemlich reich gegliedert. Ihr sind die grosse, vielgestaltige Insel R üg e n und die Halbinsel Zingst vorgelagert. Die bedeutendsten Buchten sind die von Greifswalde südlich der Insel Rügen und die von Barth südlich der Halbinsel Zingst. b. Die Auffassung des Gesamtbildes der Landschaft. Das Gebiet ist ein Tiefland, das sich längs der Ostsee- küste erstreckt. Durch das O d e r t h a 1 wird es in eine west- liche und eine östliche Hälfte geteilt, die sich in der Gestal- tung ihrer Oberfläche fast vollständig gleichen. Sowohl Vo r p o m- mern und Mecklenburg, die linke Oderseite, als auch H i n te r- pommern, die rechte Oderseite, wird von einem niedrigen, seenreichen Landrücken durchzogen. Dort erhebt sich die mecklenburgische (mittl. Erhebung 50 —100 m), hier die pommersche S e e n p 1 a 11 e (100—200 m). Während der Land- rücken in der westlichen Hälfte der Landschaft in ziemlicher Ent- fernung von dem Ostseestrande hinstreicht, so dass sich zwischen ihm und diesem noch ein breiter Tieflandstreifen befindet, nähert er sich in der östlichen Hälfte mehr und mehr der Küste und er- reicht diese an seinem Nordostrande. In dieser Gestaltung der Landschaft liegt es begründet, dass sich ihr W a ss e r a bf 1 u s s nicht in der grossen Stromrinne der Oder sammelt, sondern in zahlreichen klein e'n Küstenflüssen seinen Weg zum Meere sucht. 2. Die Betrachtung der menschlichen Kultur- verhältnisse in der Landschaft. a. Die Erwerbsverhältnisse in den einzelnen Gebieten und Begrün- dung ihrer Entwicklung. Für unsere Untersuchung über den An bau wert des Gebietes passt ein Vergleich mit der schleswig-holsteinischen Seenplatte.

4. Die deutschen Landschaften - S. 373

1896 - Trier : Lintz
Das Tiefland der untern Oder. 373 Landstriche mit vorherrschendem Sandboden und solche mit vorherrschendem Lehmboden sind zu unterscheiden. E r s t e r e breiten sich mehr in der Südhälf teder m ecklenburgi sehen Seenplatte aus, nehmen also wie in Schleswig-Holstein die linke Seite des Landrückens ein und entsprechen dem dortigen Heidegebiete. Geringwertiger Sandboden, der nur den Anbau von Roggen, Hafer und Kartoffeln gestattet, findet sich z. B. im Q u e 1 Ige b i e te d er Ha v el bei N e us t re 1 i tz, bei Par eh im und südwestlich von Schwerin. — In dem südlichen Teile der mecklenburgischen Seenplatte ist der Ackerbau wenig lohnend. Mit vieler Mühe ist es gelungen, den Sandboden dort, wo er den Anbau zu wenig lohnt, für die Forstwirtschaft zu ge- winnen. Die Wälder bilden namentlich als Umrahmung der zahl- reichen Seen einen schönen landschaftlichen Schmuck. Sie nehmen aber in ihrer Gesamtheit keine grosse Fläche des Landes ein. — Forstwirtschaft. Für die sandigen Heidegebiete der mecklenburgischen Seenplatte hat die Schafzucht eine hohe wirtschaftliche Bedeutung. Sie wird auch in dem übrigen Mecklenburg stark betrieben. (Auf 1 qkm 90—100 Sch.). — Bedeutende Schafzucht. Neben sandigen Landstrichen giebt es auch viele fruchtbare Gegenden mit le hm arti gen Boden, die einen lohnenden Ackerbau gestatten. Je näher der Ostseeküste, desto frucht- barer ist im allgemeinen das Gebiet. (Ueber das Küstenland s. S. 375). — Ergiebiger Ackerbau. Die Thäler der Bäche sind wiesenreich. Infolgedessen kann stellenweise auch die Rinderzucht stark betrieben wer- den, desgleichen die Pferdezucht. — Viehzucht. Die vielen Seen des Gebietes sind reich an Fischen. — Fischerei. Aus vorigem ergiebt sich, dass die Anbauverhältnisse des ganzen Gebietes keine besonders günstigen sind. Wenn wir noch in Betracht ziehen, dass durch die zahlreichen Seen (Ge- samtfläche etwa 850 qkm) dem Anbau viel Raum verloren geht, so können wir uns die geringe Bevölkerungszahl erklären. (Auf 1 qkm meist weniger als 40 E.). Die einzigen grösseren Wohnplätze sind Schwerin (33 643 E.) uad Güstrow (14568 E.). Schwerin ist als Residenz der mecklenburgischen Herr- scher zu einer volksreichen Stadt angewachsen. In den beiden Städten giebt es Werkstätten für Mas chi n enb au, in Güstrow wird auch Damastweberei betrieben. Die pommersche Seenplatte. Die natürlichen Grundlagen für die Entwicklung des Erwerbslebens sind die nämlichen wie auf der meck-

5. Die deutschen Landschaften - S. 375

1896 - Trier : Lintz
Das Tiefland der untern Oder. 375 50—100 E.) als die beiden Landrücken. Von den vielen Land- städte h e n hat nur Starga rd (23 785 E.) eine zahlreichere Bevölkerung. P y r i t z hat annähernd 10 000 E. Das Gebiet der Küstenflüsse links der Oder und die Insel Rügen. Auf die Ostseeküste zu wird der Boden fruchtbarer. An die Stelle der magern Sandflächen treten Lehm- und Thonäcker. Der Lauf der Warnow, der Recknitz und der Peene führt durch wohlangebaute Landstriche, in denen reiche und grosse Dörfer inmitten ihrer gesegneten Feldfluren liegen. Auch die Insel Rügen hat fruchtbaren Boden. — Blühender Ackerbau. Weite Flächen sind an der Peene dem Anbau der Zuckerrübe gewidmet, und zahlreiche Zuckerfabriken sind dort in Betrieb. — Zuckerrübenbau und Zuckergewinnimg. Das Gebiet ist wie die Oderniederung wiesen reich, und die Viehzucht steht in ihm fast auf gleich er Stufe. Viel Gewicht wird auf die Pferdezucht gelegt, besonders auf der Insel Rügen. Auch der Bestand an Schafen ist ein grosser. Ferner sind überall die Dörfer belebt von zahlreichen Gänses char e n. Die meck- lenburgischen und pommerschen Gänse werden weithin versandt. — Viehzucht und Gänsezucht. Mineralische Schätze werden durch Torfstich und Kreideschlemm ereien gewonnen. Letztere befinden sich auf der Insel Rügen, bei dem Orte Sagard. In dem Gebiete ist Dem min (10 852 E.) an der Peene der bedeutendste Ort. Auch in den an der Küste liegenden Städten An kl a m (12 917 E.), Wolgast und Greifswalde (21 624 E.) bildet die Landwirtschaft die Erwerbsquelle für einen Teil der Bewohner. Obschon das Gebiet so fruchtbar ist, hat es keine zahlreiche Bevölkerung (auf 1 qkm nur 40—50 E.), weil der Grundbesitz wenig geteilt ist. Das Gebiet der Küstenflüsse rechts der Oder. Aut;h auf der rechten Seite der Oder ziehen sich 1 ängs der Ostseeküste fruchtbare Niederungen hin. Sie nehmen aber einen viel kleinern Raum ein. Am breitesten ist der Niederungsstreifen in der Nähe der Oder. Die Erwerbs- quellen sind dieselben wie in dem Gebiete der Küstenflüsse links der Oder, nämlich Ackerbau und Viehzucht. Weil die kli- matischen Verhältnisse etwas li n g ü n s t i g er sind, erstreckt sich der Ackerbau jedoch fast gar nicht auf Weizen. (Weizen- bau nur bei Treptow an der Rega). Auch die Zuckerrübe wird nicht angebaut, dagegen wird Fl ach sba u betrieben. Das Haupt- gewächs ist der R oggen. Von den Zweigen der Viehzucht ist ebenfalls die Pferdezucht stellenweise ziemlich bedeutend.

6. Die deutschen Landschaften - S. 380

1896 - Trier : Lintz
380 Die deutschen Landschaften. deutschen Staaten Mecklenburg-Strelitz und Mecklen- burg-Schwerin Anteil, die sich nach Westen an die Provinz Pommern anschliessen. Die Provinz Pommern grenzt im Norden an die 0 s t s e e, im Osten an die preussische Provinz Westpreussen, im Süden an die Provinz Brandenburg und an Mecklenburg- Strelitz, im Westen an Mecklenburg-Schwerin. Sie ist- 30112,i qkm gross und hat 1 520889 fast ausschliesslich evangelische Einwohner. Mecklenburg-Strelitz besteht aus dem östlichenhaupt- gebiete und aus dem südlich von Lübeck gelegenen F ü r s t e n- tum Ratzeburg. Das Hauptgebiet stösst im Norden an die Provinz Pommern, im Osten und Süden an die Provinz Bran- denburg und im Westen an Mecklenburg-Schwerin. Das Land ist nur 2929,5 qkm gross und hat eine Einwohnerzahl von 97 978. Mecklenburg-Schwerin wird im Norden von der Ostsee, im Osten von der Provinz Pommern und Mecklenburg- Strelitz, im Süden von der Provinz Brandenburg, im Westen von den Provinzen Hannover und Schleswig- Holstein, sowie von Lübeck begrenzt. Sein Flächen- inhalt beträgt 13 161,6 qkm, seine Einwohnerzahl 578 342. Auch in den beiden mecklenburgischen Staaten ist die Bevölkerung fast ausschliesslich evangelisch. « b. Die staatliche Ordnung und Einrichtung. Die preussische Provinz Pommern. Der Sitz des Oberpräsidenten und der Pro vinzial- behörden, sowie der Versammlungsort des Provincial- landtages ist Stettin. Die Provinz Pommern zerfällt in die drei Regierungs- bezirke Stettin, Köslin und Stralsund. Die evangelische Kirchenbehörde ist das K o n- sistorium zu Stettin. Der Rechtspflege dienen 5 Landgerichte und das Oberlan desgericht zu Stettin. Die Provinz Pommern bildet den Bezirk des Ii. Armeekorps, dessen Kommandositz ebenfalls Stettin ist. Die Grossherzogtümer Mecklenburg - Schwerin und Mecklenburg-Strelitz. Die Fürsten der beiden Staaten haben den Titel Gross- herzog. Sie wohnen in Schwerin und Neu-Strelitz. Für die Grossherzogtümer wird ein gemeinsamer Landtag einberufen, der aus R i 11 e r s chaft und L an d scha f t besteht und abwechselnd in Malchin und in Sternberg tagt. Die kirch-

7. Die deutschen Landschaften - S. 383

1896 - Trier : Lintz
Das Tiefland d. untern Weichsel, d. Pregel u. d. untern Memel. 383 Maurer Sees. Die Pisa kommt von Osten, die I n s t e r von Nordosten. Der Pregel selbst hat eine westliche Richtung. Sein Lauf führt durch ein von ziemlich bedeutenden Anhöhen eingefasstes Wiesenthal. Er mündet unter- halb Königsbergs in das frische Haff. Auf der linken Seite nimmt der Pregel die wasserreiche, fast auf ihrem ganzen Laufe flössbare und auf ihrer letzten Laufstrecke auch schiff- bare Alle auf. Die Memel. Die Memel gehört wie die Weichsel nur mit ihrem Unter- laufe der Landschaft an. Sie hat beim Eintritte in dieselbe eine westliche Richtung. Vor ihrer Mündung bildet sie eben- falls ein Delta. Unterhalb Tilsits teilt sie sich in zwei Arme, in die G i 1 g e und in die R u s s. Letztere führt das meiste Wasser fort. Beide Arme verzweigen sich noch mehrmals, ehe sie in das kurische Haff einmünden. Die Ostee (s. S. 357). Die Ostseeküste hat eine reiche Gliederung. In der Danziger Bucht greift das Meer tief in die Landschaft ein, und durch lange, schmale Landzungen, Nehrungen, sind von ihm zwei grosse Haffe, das frische und das k u r i- s c li e Half abgetrennt. Das frische Haff schliesst sich im Osten an die Danziger Bucht an und steht mit ihr durch das Pillauer Tief in Verbindung. Es ist 860 qkm gross und nur 3—5 m tief, im Süden stellenweise noch flacher. Auch im Westen wird ein Teit der Wasserfläche der Danziger Bucht durch eine Nehrung und zwar durch die L a n d z u n g e v o n H e 1 a abgetrennt, doch ist die Abtrennung keine so vollständige. Der von der Landzunge von Heia umschlossene Meeres- teil heisst Putziger Wiek. Das kurische Haff, das durch das M e m e 1 e r Tief mit den Meere in Verbindung steht, liegt nordöstlich vom frischen Haff und ist von diesem durch die breite Halbinsel von Samland getrennt. Es hat eine Grösse von 1584 qkm. Seine Tiefe beträgt im südlichen Teile bis zu 5 m, im nördlichen weniger. b. Die Auffassung des Gesamtbildes der Landschaft. Das Gebiet ist ebenfalls ein Tiefland der Ostsee. Es wird nur von zwei n i e dri g e n L andr ü ck e n durchzogen. Aus der Weichselniederung erhebt sich auf der linken Seite die pom- mer s che, auf der rechten die preussische Seenplatte. Nördlich von der letztern breiten sich die Niederungen am Pregel und an d e r M e m el aus. Während sich das W e i c h s e 1- thal nach Norden senkt, folgen Pregel und Memel einer westlichen Senkung. Weichsel und Memel bilden vor ihrer Mündung ein Delta. Die Küste der Ostsee zeigt eine reiche Gliederung. Die tief in das Land eindringenden Meeresteile sind die Danziger Bucht, das frische Haff und das kurische Fi äff. Die

8. Die deutschen Landschaften - S. 386

1896 - Trier : Lintz
386 Die deutschen Landschaften. m e r g e 1 s (vergi. S. 310) überlagert. Der fruchtbare L eh m- b o d e n wiegt gegenüber dem dürftigen Sandboden bei weitem vor. Am fruchtbarsten ist die Tilsiter Niederung an der Memel. Wegen des regenreichen Klimas (jährl. Regenm. 60—70 cm) und der grossen Feuchtigkeit des meist tief gelegenen Bodens, der vielfach durch Deiche vor Ueberschwem- mungen geschützt und durch Kanäle entwässert werden muss, hat man den Anbau ähnlich wie in den Marschen gestaltet. Weite Flächen sind dem Wiesenbau gewidmet (12 —20 pct..). Die Grasnutzung empfahl sich umso mehr, weil ihr die Schärfen des Klimas weniger schaden. In hoher Blüte steht die Viehzucht, besonders die Pferdezucht, während die Rinderzucht nur in den Küstenstrichen bedeutend ist. — Viehzucht, nament- lich Pferdezucht. Die Pferdezucht Ostpreussens ist berühmt. Am höchsten (in ganz Preussen) steht sie im Gebiete des P regel, in den Bezirken I n Ster- bur g , Gumbinnen, Stallupönen und Darkehnen. Unterstützt wird sie besonders durch das Königl. Hauptgestüt zu Trakehnen. Der Getreidebau erstreckt sich weniger auf Weizen, der nur in dem etwas wärmern Küstengebiete angebaut wird, son- dern vornehmlich auf Roggen (1ls der Anbaufläche). Mit Rück- sicht auf die Pferdezucht muss auch der Hafer viel gebaut werden. — Lohnender Getreidebau, besonders Roggen- u n d Haferbau. Das feuchte Klima fördert das Gedeihen des Flachses, dessen Anbaufläche jedoch abgenommen hat. (Der Memeler Flachs erfreut sich eines guten Rufes). Auch der T abakbau wird etwas betrieben. — Flachs- und Tabakbau. Die bedeutendsten Städte des Gebietes sind, wenn wir von den Schiffahrtsplätzen absehen, Tilsit (24 545 E.), Insterburg (22 227 E.), Gambinnen (12 207 E.) und Braunsberg (10 851 E). In diesen sind von gewerblichen Betrieben besonders die Maschinenfabriken zu nennen. Insterburg hat ferner Gerbereien und eine Fl achspinnerei. Die Ostsee und ihre Küste. Fischerei, Schiffahrt und Gewerbthätigkeit sind die Haupterwerbsquellen der Küstenbewohner. Die Fischerei wird durch die Gliederung der Küste stark begünstigt. Sie wird am regstem von den Fischern der Halbinsel Heia betrieben. Es erstreckt sich der Fang dort hauptsächlich auf Heringe, Flun- dern, Aale und Lachse, an der übrigen Küste ferner auf Dorsche und Schollen und in den Haffen besonders auf Neun äugen. Es ist der Fischereibetrieb noch sehr entwicklungsfähig. An der Schiffahrt sind die Städte Danzig (120 338 E.), Königsberg (161 666 E.), E 1 b i n g (41 576 E.) und M e m e 1 (19 282 E.) beteiligt. Besonders ist Dan zi g* seit alter Zeit ein

9. Die deutschen Landschaften - S. 388

1896 - Trier : Lintz
388 Die deutschen Landschaften. An nutzbaren Mineralien ist die Landschaft arm. Am wertvollsten ist der B e r n s te i n. Ferner werden T o r fi ag e r und Thonfeider ausgebeutet. Die Veredelung der Rohstoffe: Gewerbthätigkeit. Der Mangel a n S tei nko h 1 e n und Erzen und die weite Entfernung der Landschaft von deren Herkunftsländern hemmen die Entwicklung der Gewerbthätigkeit. Fast nur an den Küstenplätzen ist das Grossgewerbe vertreten. Am bedeutendsten ist der Schiffsbau, der namentlich auf den gross- artigen Werften Danzigs und Elbings betrieben wird. Dem- nächst ist der Maschinenban am meisten vertreten. Eine Verarbeitung einheimischer Rohstoffe findet in den Zuckerfabriken des Weichseithaies, in den Be r n s t e i n d r e- hereien der Küstenplätze, in der Flachsspinnerei von Insterburg, sowie in Papié rfabr ik e n , T abak fabri k en, Ger- bereien und Brennereien statt. Der Austausch der Erzeugnisse : Binnenhandel, Ein- und Ausfuhr. Der Binnenhandel ist wenig entwickelt, weil die Er- werbsverhältnisse gleichartig sind. Zur Ausfuhr gelangen hauptsächlich G e t r e i d e , Zucker, Flachs, Holz, Schafwolle, Pferde, Schiffsfahrzeuge, Bernstein und Bernstein waren, Marzipan u. s. w., wäh- rend vornehmlich Steinkohlen, Roheisen, Metallwaren, B e kl e i d un gs gegen stän d e , Salz, Wein, Obst, Kaffee u. s. w. eingeführt werden. Die Beteiligung am Welthandel beschränkt sich wie bei der Nachbarlandschaft auf den Handelsverkehr, den die Hafen- plätze, besonders Königsberg und Danzig, mit den nordi- schen Staaten unterhalten. Der Warenumsatz Königsbergs betrug in den frühern günstigen Jahren (z. B. 1885) etwa 400 Mill. M. Er war in der letzten Zeit infolge der Abnahme des Handelsverkehrs mit Russland bedeutend gesunken, ist aber, nachdem ein neuer deutsch-russischer Handelsvertrag abgeschlossen worden ist, wieder im Steigen kegriffen. Der Danziger Handel, der sich auch nach Holland, Belgien und F r an k re i c h erstreckt, ist ebenfalls etwas zurückgegangen. In letzer Zeit hatte jährlich die Einfuhr einen Wert von 130—140 Mill. M., die Ausfuhr von 115—120 Mill. M. Das Verkehrswesen: Schiffahrtsstrassen und Eisenbahnlinien. Die Seeschiffahrt wird von den Hafenplätzen aus rege betrieben. Königsberg und Danzig stehen mit allen be- deutenden Ostseehäfen in regelmässiger D am p f s c h i f f a h r ts- Verbindung. Binnenschiffahrt findet auf der Weichsel, dem P r e g e 1, der M em el und dem Elbin g-Oberländischen

10. Die deutschen Landschaften - S. 371

1896 - Trier : Lintz
Das Tiefland der untern Oder. 371 Auf der pommerschen Seenplatte wechseln ebenfalls anmutige Land- schaften, wo Berghöhen, prächtige Laubwaldungen, schöne Flussthäler und die Wasserspiegel zahlreicher Seen das Auge erfreuen, ab mit öden Heide- gegenden, denen es an jeglicher Abweslung fehlt. Als der schönste Teil des Landröckens gilt das Quellgebiet des in die Netze einmündenden Flüsschens Drage. Die Gegend wird als pom mer sc h e Schweiz bezeichnet. In ihr erhebt sich der Spitzberg (220 m). Eine ebenso anmutige Landschaft breitet sich etwas mehr ostwärts um den noch höheren Stein berg (etwa 250 m) aus. bb. Die Gewässer. Die Oder (s. S. 265 u. 312). Die Oder macht durch die Landschaft nur einen kurzen Lauf. Gleich bei ihrem Eintritt in dieselbe teilt sie sich in meh- rere Arme. Von diesen fliesst der westliche Hauptarm an der Stadt Stettin vorbei, während der östliche sich in den Dammschen See ergiesst. Beide stehen untereinander durch viele querfliessende Arme in Verbindung. Nachdem sie sich nörd- lich vom Dammschen See wieder vereinigt haben, erweitert sich die Oder zuerst zum Papenwasser und dann zum Haff, das aus dem westlichen kleinen und dem östlichen grossen Haff besteht und durch die der Oderrnündung vorgelagerten Inseln Use- dom und Wo 11 in vom Meere abgetrennt ist. Zwischen letztern und der Küste des Festlandes führen die drei Ausflüsse Pee ne, Swine und Dieven o w das Wasser der Oder in die Ostsee ab. Durch die Oder wird die Landschaft in eine westliche und östliche Hälfte geteilt, in V orpommern nebst Mecklen- burg und in Hinterpommern. Die Küstenfliisse. Der nordwärts gehende Wasserabfluss kann wegen der Nähe der Ostseeküste nur die Bildung kurzer Küstenflüsse bewir- ken. Ihr Zahl ist eine ziemlich grosse. Sie sind meistens Ab- flüsse von Seen oder durchfliessen solche auf ihrem Oberlaufe. Die wichtigsten Küstenflüsse auf der linken Oderseite sind die Warnowj die Recknitz und die Peene, auf der rechten Per- sante und Stolpe. Bis zum Eintritt in den Tieflandsaum haben die Küstenflüsse einen eili- gen Lauf, und den Thalfurchen, denen sie folgen, fehlt es gewöhnlich nicht an 1 a n d s c h a f 11 ich er Schönheit. Trägen Laufes ziehen sie dagegen durch das Flachland der Küste zu, an deren Rande mehrere von ihnen erst noch einen Strandsee zu durchfliessen haben, ehe sie ihren eigentlichen Abfluss ins Meer erreichen. Die Seen. Es sind in der Landschaft die Landseen und die Srand- seen zu unterscheiden. Erstere sind in grosser Zahl der meçk- lenburgischen und pommerschen Seenplatte eingesenkt, letztere liegen längs d e s M e e re ss tran de s d er 0 st s ee. Unter
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